Der Rhönhof Tann ist ein lebendiges Kulturdenkmal für inklusives, intergeneratives und innovatives Wohnen im ländlichen Raum.

Der Rhönhof ist ein in Tann innerstädtisch liegender Vierseithof, dessen Wohnhaus aus dem Jahre 1907 zu einem innovativen Kultur- und Wohnprojekt weiterentwickelt werden soll. Das Gesamtensemble wurde im Jahr 2014 durch das Landesamt für Denkmalpflege in Hessen zum Kulturdenkmal erklärt und in die Liste denkmalgeschützter Objekte aufgenommen.

Der Eigentümer des Hauses, Herr Lothar Heißenberg möchte das Gebäude ganz im Sinne seiner Familie sozialen und gemeinwohlorientierten Nutzungen dauerhaft zur Verfügung stellen.

Zukünftige Nutzer des Gebäudes sind Bewohner, die im Alltag durch die Tanner Diakonie gGmbH unterstützt werden sowie der Kultur- und Geschichtsverein Tann. Damit ist das ursprünglich leerstehende Kulturdenkmal, welches in das Programm des Landkreises Fulda “Wiederbelebung leerstehender Bausubstanz in den Ortskernen” aufgenommen wurde, für die Stadt Tann zu einer zukunftsweisenden Nachnutzung entwickelt worden.

Im Erdgeschoss sind zwei kleine barrierefreie, intergenerativ nutzbare Single-Wohnungen sowie Räumlichkeiten für den örtlichen Kultur- und Geschichtsverein geplant. Im Obergeschoss und im Dachgeschoss entstehen barrierearme Räume für je eine betreute Wohngruppe mit bis zu 3 Bewohnern. Im Haus können Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen leben.

Der Schwerpunkt des Projekts liegt darin, Menschen Wohnraum zu geben, in Gemeinschaft zu leben, sich gegenseitig helfen zu lernen und mit Hilfe von neuen Technologien eine weitgehende Eigenständigkeit und Alltagsnormalität zu gewährleisten.

Das Rhönhof-Projekt soll helfen, die Integration und Inklusion benachteiligter Personen zu fördern und gleichzeitig die Geschichte des Hauses, der Stadt und der Region aufzuarbeiten und zu dokumentieren sowie für zukünftige Generationen zu sichern.

Das Vorhaben möchte das kulturelle Erbe schützen, das Gemeinwesen stärken und das bürgerschaftliche Engagement unterstützen. Die demographische Entwicklung wird Teil des generationsübergreifenden Projekts – sowohl im innovativen Zusammenleben, als auch durch die wertvolle, ehrenamtliche Arbeit des Kultur- und Geschichtsvereins.

Das Rhönhof-Projekt ist ein aktiver Beitrag zur Stärkung der Innenentwicklung des Tanner Stadtkerns und zur Förderung des attraktiven Wohnens in ländlicher Region. Es findet eine Aufwertung einer “landwirtschaftlichen Liegenschaft” statt, dessen Brachflächen im Außenbereich zu einem regionaltypischen Rhöner Bauern- und Kräutergarten umgenutzt werden.

Der Rhönhof ist einer der letzten aktiv betriebenen Vierseithöfe der Region Osthessen.

Zur statischen und konstruktiven Sicherung des Gebäudes ist in 2014-2015 in Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen die südöstliche Gebäudeecke durch eine Notabstützung geschützt worden.

Im Februar 2016 erfolgte der eigentliche Projektstart für die Ausführung der Umnutzung und die Restaurierung des Kulturdenkmals. Die Bausubstanz wird denkmalpflegerisch sowie energetisch ertüchtigt. Für die Beheizung des Gebäudes kommt eine Biomasseanlage (Holzpellets) zum Tragen.

Das Rhönhof-Projekt möchte in der Stadt Tann einen Social Impact entfalten und die vorhandenen kulturellen und sozialen Initiativen stärken. Die Einbindung aller Generationen und die Verknüpfung von professionellen Dienstleistern mit Menschen, die sich freiwillig und bürgerschaftlich engagieren, ist das übergeordnete Ziel des Vorhabens.

Das Projekt ist kulturell, sozial und technologisch innovativ und gerade vor dem Hintergrund der Wiederbelebung leerstehender Bausubstanz in den Ortskernen für die Gesellschaft von Bedeutung. Damit das Gebäude dauerhaft für soziale Nutzungen zur Verfügung stehen kann, ist das Grundstück mit denkmalgeschützter Immobilie an die gemeinnützige AKTIV STIFTUNG übertragen worden.

Das Projekt wird unterstützt durch eine Kreisbeihilfe des Landkreises Fulda, durch das Landesamt für Denkmalpflege Hessen und durch eine Förderung aus dem EU-LEADER-Programm “Ländliche Entwicklung”.

Eine weitere großzügige Unterstützung erfolgt durch die Stiftung Wohnhilfe.